Hintergrundbild: Dingi des Rennkutter Nobile wird zur Boje-über-Bord eingewiesen.
Knoten und Spleißen auf dem Rennkutter Nobile

Ausbildung an Bord der Nobile

Ziel unserer Arbeit auf Nobile ist es, euch traditionelle Seemannschaft zu vermitteln. Wir möchten unsere Begeisterung für die traditionellen Techniken und Methoden, die unsere seefahrenden Vorfahren auf ihren Segelschiffen über Jahrhunderte entwickelt haben, mit all unseren Mitseglern teilen.

Ein Hauptaugenmerk unserer Ausbildung liegt von Anfang an auch auf dem Thema „Sicherheit an Bord“: Neben der obligatorischen ausführlichen Sicherheitseinweisung zu Beginn jedes Törns werden Sicherheitsaspekte und mögliche Risiken bei den Einweisungen in die verschiedenen Tätigkeiten an Bord stets hervorgehoben. So sensibilisieren wir unsere jugendlichen und erwachsenen Mitsegler von Anfang an für mögliche Gefahren und Schaffen ein Bewusstsein für verantwortliches Handeln sich selbst, den Mitseglern und allen anderen Verkehrsteilnehmern auf See gegenüber.

Auf dieser Grundlage findet die Aus- und Weiterbildung bei jedem Törn und jeder Werftzeit statt.

Ausbildung von Decksleuten

Ausbildungsheft
Ruder Gehen Beim Durchholen Tagesprotokolle während des Ausbildungstörns Arbeiten im Rigg Erklärung der Besegelung Spleissen Beim Labsalen Arbeit in den Wanten

Zu Beginn eures ersten Törns erhaltet ihr euer persönliches Ausbildungsheft. Darin könnt ihr von nun an euer Wissen und Können dokumentieren und euch dies am Ende des Törns vom Kapitän bestätigen lassen. So behaltet ihr den Überblick und bekommt die Möglichkeit, euer Wissen und Können zu überprüfen. Uns hilft es einzuordnen, wo ihr in Bezug auf euer Können steht.

Als Mitsegler („Trainee“) erlernt ihr während eures ersten Törns theoretische und praktische Grundlagen, die für die Bedienung der Segel beim Segelsetzen, Segelbergen und während der Manöver notwendig sind. Wir stehen euch dabei natürlich jederzeit mit Rat und Tat zur Seite!

Solltet ihr euch mit dem Nobile-Virus infiziert haben und selbst Teil der Stammcrew werden wollen, dann könnt ihr als Deckshandanwärter mitfahren: Sobald ihr alle grundlegenden Fähigkeiten erlernt habt, könnt ihr euch in dieser Rolle während mehrerer Törns zur Deckshand ausbilden lassen. Dabei habt ihr die Möglichkeit, viel neues Wissen zu erlangen und auszuprobieren. Außerdem könnt ihr ohne volle Verantwortung erste Erfahrungen als Deckshand sammeln. Als Deckshandanwärter könnt ihr auf Törns mit freien Kojen zum Verpflegungssatz mitfahren.

Auf unserem jährlich stattfindenden Ausbildungstörn werden Deckshandanwärter und frische Deckshände intensiv theoretisch und praktisch geschult. So werden eingehend alle Positionen bei Manövern trainiert und Notfallsituationen wie Feuer an Bord oder „Mann über Bord“ auf verschiedenen Positionen durchgespielt. Zudem werden auch organisatorische Inhalte wie Törnvor- und Nachbereitung oder die Rolle als Kassenwart behandelt.

Als ausgebildete Deckshand seid ihr dann in der Lage, auf allen Positionen an Bord eigenverantwortlich mit anzupacken und euer erworbenes Wissen an Mitsegler weiterzugeben. Trotzdem werdet ihr auch als ausgebildete Deckshand noch ständig dazu lernen.

Wenn euch irgendwann alle Abläufe an Deck in Mark und Blut übergegangen sind, werdet ihr in der Lage sein, unter Aufsicht des Toppsgastes selbst Manöver anzuleiten. Dann könnt ihr als Hilfs-Toppsgast dem Toppsgast assistieren und so langsam in diese verantwortungsvolle Position hineinwachsen. Erfüllt ihr irgendwann alle Anforderungen, verfügt über die nötige Erfahrung und habt euch das Vertrauen anderer erfahrener Stammcrew-Mitglieder erarbeitet, dürft ihr selbst Törns als Toppsgast fahren.

Aber nicht nur im Segelbetrieb, auch bei Instandhaltungsarbeiten während der Saison und während unserer regelmäßigen Werftzeiten im Winter gibt es viel zu lernen:

  • Konservierungsarbeiten mit traditionellen Werkzeugen, Materialien und Handgriffen
    (z.B. Holzpflege, Entrosten und Malern, Labsalen)
  • Traditionelle Arbeiten an Tauwerk und Segeltuch
    (z.B. Spleißen und Takeln, Segel Nähen, An- und Abschlagen von Segeln)
  • Reparaturen von Schiffsteilen aus Stahl und Holz
  • Neubau von Schiffsteilen aus Stahl und Holz

Ausbildung von Maschinisten

Auch unsere Maschinisten freuen sich jederzeit über interessierten und motivierten Nachwuchs:

Als Maschinistenanwärter fahrt ihr mindestens 21 Tage auf Nobile an der Seite eines unserer Maschinisten und lernt dort den „normalen“ Schiffbetrieb anhand kleinerer Instandhaltungsarbeiten kennen.

Außerhalb der Segelsaison nehmt ihr an geplanten Maschinistentreffen auf dem Schiff teil, bei denen größere Arbeiten an den Aggregaten für Antrieb, Strom, Wasser und Heizung durchgeführt werden. Durch die dabei gewonnene Praxis und Theorie qualifiziert ihr euch nach und nach für den „Befähigungsnachweis für Maschinisten auf Traditionsschiffen“.

Fragen?

Habt ihr Fragen zum Thema Ausbildung? – Dann schreibt uns eine E-Mail an ausbildung@rennkutter-nobile.de